Am Fest der Darstellung des Herrn lesen wir im Evangelim: Im Tempel nahm Simeon das Kind Jesus in seine Arme und pries Gott mit den Worten: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“
aus dem hl. Evangelium nach Lukas 2,29 – 32 – Bild: W. Habdank
Heute wollen wir uns durch die beiden großen Gestalten dieses Festes, Simeon und Hanna, ansprechen lassen. Sie haben sich als Wartende und Hoffende ein Herz und einen Blick für das Wesentliche bewahrt und so das Heil gesehen.
Die gute Hanna kommt oft etwas zu kurz, aber Paul Weismantel nimmt sie beide in den Blick wenn er schreibt:
Simeon und Hanna, ihr hoch betagten Menschen, erinnert uns daran, dass das wahre Licht in die Welt gekommen ist, das jeden Menschen erleuchtet.
Simeon und Hanna, ihr gottesfürchtigen Menschen, führt uns in den Tempel, wo auch wir unser Leben Gott weihen und heiligen dürfen und ihn suchen und finden sollen.
Simeon und Hanna, ihr frommen Menschen, zeigt uns die vergessene Tugend des unermüdlichen Hoffens, des geduldigen Wartens und beharrlichen Betens.
Simeon und Hanna, ihr glücklichen Menschen, an euch können wir ablesen, dass es sich lohnt, ein Leben lang die Sehnsucht im Herzen wach zu halten und alles von Gott zu erwarten.
Simeon und Hanna, ihr gerechten Menschen, mahnt uns in einer schnelllebigen Zeit, geistesgegenwärtig, aufmerksam und aufrichtig mit Gott und den Menschen zu leben.
Simeon und Hanna, ihr demütigen Menschen, lehrt uns die gläubige Erkenntnis, in diesem Kind dem Heil der Welt, der Rettung der Menschen und dem lebendigen Gott zu begegnen.
Simeon und Hanna, ihr schweigsamen Menschen, sprecht auch zu uns von Erlösung und Vollendung, von göttlicher Herrlichkeit und menschenmöglichem Lobpreis.
Simeon und Hanna, ihr alt gewordenen und jung gebliebenen Menschen, von euch dürfen wir lernen, wo in allem Wirrwarr unserer Tage die echten Freuden verborgen liegen und die bleibenden Schätze zu entdecken sind.
Simeon und Hanna, ihr seid Menschen wie du und ich,
ihr erinnert uns, dass auch wir auf Jesus warten, IHN sehen wollen,
damit sein Licht in uns aufstrahlt und wir durch ihn Licht sein können.